Wieso ist es so wichtig unseren Kindern mit Respekt zu begegnen?

Menschen werden mit gewissen Erwartungen geboren – ein Neugeborenes weiß sein Platz ist nahe der Brust seiner Mutter, ein junges Kind schläft friedlich im Bett seiner Eltern, das ältere Kind lernt durch das Verfolgen seiner Interessen; alle Kinder sind neugierig und entdecken ihre Umgebung und zählen darauf, Sicherheit im Schoß der Eltern finden zu können, wann immer sie sie aufsuchen.

Es besteht eine instinktive Verbundenheit zwischen Eltern und Kind; eine Verbindung, deren Aufrechterhaltung Kinder vehement einfordern. Irgendwie sind wir in unserer Evolution an dem Punkt gekommen, wo Eltern nicht auf ihre Instinkte vertrauen und denken, sie bräuchten Futterpläne, Bestrafungen, Lob und Fremdbetreuung.

Der gesuchte Platz des Kindes in der Welt ist eingebettet im Vertrauen und Respekt, die die Eltern ihm zeigen. Kinder sind dazu fähig, sich selber und anderen zu vertrauen und sie zu respektieren dadurch, dass sie das Verhalten, das ihnen entgegengebracht wird, imitieren. Das führt zu gesunden, glücklichen Familien und Gemeinschaften.

 

Es ist ein natürliches Prinzip, dass wenn ein Kind weint, etwas schrecklich falsch ist. Es ist die Art der Natur uns zu kommunizieren, dass wir schnellstmöglich die Situation zu berichtigen haben oder Empathie und Verständnis zu zeigen, um das Kind durch seinen Schmerz zu begleiten.

Wenn wir es versäumen unseren Kindern mit dem Respekt, der ein Recht, ist entgegenzutreten, hat es bedeutende Auswirkungen auf die ehrwürdige Verbindung und ihre Psyche.

Das bedeutet, wenn wir sie anschreien, körperlich Misshandeln, über sie urteilen, sie bestrafen, sie beschämen, sie überreden, ihre Wünsche und Gefühle negieren etc. dann bauen wir ganz schönen Mist.

Menschen, die mit überwältigenden Methoden aufgewachsen sind, die emotionale Instabilität zufolge haben, sind daran gewöhnt sich als Opfer wahrzunehmen. Dieser Zustand begleitet sie durchs Leben als Erwachsener und ist mühselig zu überwinden.

Es gibt keinen Grund Kinder durch Kontrolle, Manipulation oder Misshandlung respektlos zu behandeln. Niemand braucht Beschämung, um ein Gewissen zu entwickeln. Niemand wird böse geboren und muss mit schmerzlichen Erziehungstechniken geformt werden. Niemand benötigt Bestrafung, um Fehler wahrzunehmen.

Kinder brauchen Vorbilder, die Moralen, Lebensprinzipien, und Anleitung bieten.

Kinder sind nicht anders als Erwachsene, sie wissen einfach noch nicht so viel wie wir. Trotzdem haben sie einen Anspruch auf die gleichen Rechte, die Erwachsene besitzen.

Wenn wir unseren Willen den des Kindes höherstellen, fühlen sie sich frustriert, ungehört und ungerecht behandelt, so wie wir uns in solchen Lagen fühlen. Wenn ihre Taten bestraft werden fühlen sie sich misshandelt, so wie wir. Darüber hinaus fühlen sie sich alleingelassen, weil wir ihnen das Recht auf Sicherheit, wo doch Eltern in der Verantwortung stehen dieses aufrechtzuerhalten- komme was wolle, versagen. In Momenten, in dem wir aggressiv auf unsere Kindern wirken, schreien oder körperliche Gewalt anwenden, ist die Verbindung aufgelöst; das Kind befindet sich im absolut unnatürlichen Zustand der emotionalen Verlassenheit.

 

All das bedeutet aber nicht, dass wir die Realität biegen und brechen müssen, um den Willen des Kindes emporsteigen zu sehen- was nicht geht, geht eben nicht. Doch auf ein Kind, das ein teures Spielzeug kaufen möchte, wenn es einfach nicht möglich ist, belächelnd zu reagieren „hör auf dich anzustellen, du musst doch nicht weinen“ ist ganz einfach respektlos. Der Verstand des Kindes unterscheidet sich von der des Erwachsenen- es findet es vollkommen logisch das Spielzeug haben zu wollen, wenig mehr wird in Betracht gezogen.

Freundliche Worte des Verständnisses „du möchtest das Spielzeug wirklich gerne haben? Ich weiß. Bist du traurig weil wir es gerade nicht kaufen können?“ helfen dem Kind dabei die Frustration zu überwinden ohne ihr Problem zu dramatisieren.

In so einem Fall ist es nicht wichtig oder notwendig die Trauer, die das Kind empfindet ein Ende zu bereiten. Es hat sogar herzlich wenig mit dir zu tun. Es ist der Prozess des Kindes und wird ohne dein Einmischen schneller überwunden. Die Rolle der Eltern besteht darin das Kind mit Verständnis, Empathie und Respekt zu begleiten.

Wenn ein Kind versehentlich etwas verschüttet oder kaputt macht erfährt es natürliche Schamgefühle und erwartet instinktiv Trost und Akzeptanz von den Eltern. Mit verurteilenden Worten zu reagieren, die das Kind beschämen, verursacht eine ungesunde Selbstwahrnehmung und fehlendes Selbstvertrauen.

Behandeln wir unseren Kindern mit Respekt, so erteilen wir keine Befehle, wir fragen sie- so wie wir gefragt werden wollen, und lassen ihnen die Freiheit zu verneinen- so wie wir es uns wünschen.

Wir überreden sie nicht: „komm schon, bitte, iss noch eine Möhre, dann bekommst du deinen Nachtisch…“ „komm schon, hilf mir, ich hatte so einen langen Tag und (usw.)…“ erzwingen keine Schuldgefühle: „Du putzt dir die Zähne nicht? Sie fallen dir noch raus…“ „ich kann nicht fassen, dass du mir nicht geholfen hast, ich muss alles alleine machen. Nächstes Mal frage ich dich gar nicht erst, du hilfst sowieso nicht…“ und locken sie nicht mit Belohnungen, die die natürlichen Instinkte des sozialen Wesens verstellen.

 

Kinder, die die Freiheit zu wählen haben, fühlen sich so behütet; ohne die überwältigenden Reaktionen oder Liebesentzug der Erwachsenen zu fürchten. Sie haben eine klare, unverstellte Sicht von sich selber und ihrer Welt, so dass es ihnen möglich ist Entscheidungen zu treffen, die das Wohlergehen der Gemeinschaft berücksichtigen.

 

I invite you to take your liberty and join the revolution!

 

 

 

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Tags: attachment parenting,, unerzogen,, alternative erziehung,

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